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Performance von NESHA NIKOLIC feat. Chineselightbulb im FOYER

Die Subjunktiv-Veranstaltung des Monats: Es hätte spannend werden können, wenn die Performance stattgefunden hätte.

Erlebnisprotokoll, Freitag 28.1.2011:

21.37 Uhr

Ich betrete das Foyer vom Foyer. Stelle die erneute Veränderung des Lichtkonzepts fest und freue mich darüber. Grüne Laserpunkte wandern auf weißen Luftballons, begleiten mich bis zum hinteren Raum. Das Beton-Ungetüm von Thomas Woll und Mark Pepper liegt immer noch da, wie eine sympathische, schlaffende Bestie. Gehe direkt zur Bar.

21.42 Uhr

Fritschi steht schon hinter dem Pult. Ich trinke und starre begeistert auf den grünen Laser-Sternenhimmel über der Tanzfläche. Es ist schön, wie ein Urlaubstag in der Maschine. Versuche, wieder sachlich zu werden.

21.58 Uhr

Nicht viel los um diese Uhrzeit. Ein paar Schatten bewegen sich langsam oder sitzen da. Warten auf die Performance. Ich habe gehört, Nesha Nikolic sei ein heftiger Kerl, er gäbe alles, pass auf. Ziemlich radikal, ziemlich bekloppt. Ich gehe zurück zum Foyer vom Foyer. Na schau: Da ist ja schon ein bisschen Hard Trash vom besagten Künstler. Ich denke, es könnte gleich weh tun.

22.09 Uhr

Trinke und unterhalte mich.

22.14 Uhr

Johannes Döring, der wie immer den künstlerischen Teil des Abends geplant hat, lässt sich blicken.

22.21 Uhr

Nesha Nikolic steht mit einem Saxophon in einer dunklen Ecke. Pustet einige, durchaus melodiöse Akkorde aus. Ein weiblicher Schatten aktiviert sich an einem Bass und einem Synthesizer. Elektronischer Hintergrund, ruhig, bedächtig. Die zwei nehmen sich Zeit, bauen langsam auf, steigern sich unmerklich. Muss an Bowie denken, Berlinphase. Tut doch nicht weh. Quatsche ein wenig mit Flo.

22.25 Uhr

„Schnauze halten! Schnauze halten!“, befehlt der Künstler im Mikro. Bin wohl zu laut geworden. An der Bar unterhalten sich auch ein Dutzend anderen Menschen, aber sie sind so weit, man hört sie nicht. Ich halte die Schnauze; ich habe eh nichts mehr zu sagen.

22.27 Uhr

„Aus technischen Gründen muss abgebrochen werden“, sagt plötzlich Nikolic. Stellt sein Saxo hin und geht. Der weibliche Schatten steht da verdutzt, ruft nach. Spielt noch ein bisschen, in der Hoffnung, er kommt wieder. Aber der Typ ist weg, und das ist nicht Teil der Performance. Ich halte die Szene fest, ein Bild für die Ewigkeit.

Foyer
Worringer Platz 4
40210 Düsseldorf

info@foyer-duesseldorf.de