The Materialist Postscript

Die Wahrnehmung der Wirklichkeit wurde durch Wiederaufnahme von zuvor insbesondere mit Konzeptkunst assoziierten Strategien und Theorien, durch Massenmedien und soziale Netzwerke, immer mehr auf die gegenständliche Sprache eines Kunstprojektes reduziert. Der Materialismus, die Theorie des steten Flusses und Austauschs von Materie und die damit einhergehenden ideologischen Debatten, haben ihre Allegorie in der Produktion und dem Konsum zeitgenössischer Kunst gefunden. Die stetig wachsendende Masse an Bildern, angetrieben durch Fortschritt in Technik und Kommunikation, scheint geeignet, das philosophische Versprechen eines ästhetischen Staates, regiert von der Macht der Sprache, zu erfüllen.

The Materialist Postscript greift Boris Groys Theorie eines Regimes sprachwissenschaftlicher Verbindungen, die eine gesellschaftliche Einheit zementieren, auf. Dabei betrachtet es sie vor dem Hintergrund einer zeitgenössischen Theorie der Repräsentation, in der Objekte, Zeichen und Symbole Elemente des materiellen Austausches sind.

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Abstrakt kodierte Bedeutung, symbolische Avatare von Kultur und Identität, Ikonen von Sieg, Niedergang und unvollendeten Vorhaben des dialektischen Materialismus, wie auch die visuellen Codes der Welt im Sinne eines materiellen Austausches machen Überlegungen zu den grundsätzlichen Prinzipien des Einsatzes von Sprache in globalen Netzwerken erforderlich und bilden damit die Vorlage für den Materialist Postscript.

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The Materialist Postscript zeigt Arbeiten, die, durch Fotografie, bewegte Bilder, Malerei und Installation, die Theorie der Sprache und Repräsentation in einer globalisierten Welt neu entwickeln.

The Materialist Postscript
15.01.2016 – 06.04.2016


Kuratiert von Intelligentsia Gallery, Peking
Mit den Künstlerinnen Jason Mena, Ju Anqi, Ren Zhitian, Xiao Xiao, Oliver Haidutschek, William Lee, Camille Ayme, Garcia Frankowski, Troyka Union (Lena Tsibizova, Olga Rodina, Anastasia Soboleva)

Galerie Philine Cremer
Ackerstraße 23
40233 Düsseldorf

http://www.philinecremer.com/

Stichwort #Worringer – John Trylon im Gespräch mit Zalar

Was dem Kölner Künstler der Ebert Platz, ist dem Düsseldorfer Kollegen der Worringer. Zwei Städte, zwei Plätze, beide unterschiedlich, beide schrecklich häßlich, und deshalb so schön.
Im Umfeld des Worringer entstehen immer wieder neue – und ihr verzeiht mir die Nutzung das überreizten Begriffs – spannende Projekte. Alex Wissel trieb dort mit dem Single Club sein Unwesen. Das legendäre Künstlerloch WP8 hält seit Jahren die Stellung, ich selber habe dort zum ersten mal mein doofes gesicht live-hin-gestreamt und selbst das Kapital, vertreten durch Frau Stoschek, konnte sich dem Charme des Ortes nicht entziehen.
Aktuell am Werk dort übrigens gerade Ulrike Möschel mit einer poetischen Text-Arbeit die zum Ort und in die Zeit passt. Dazu die Empfehlung zur Debatte in Johns facebook-Profil (Achtung link zu FB!).

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Aber ich komme vom eigentlich Thema ab und will zurück zum Kern. Der eben erwähnte John, hat zwar sein trylon-Projekt eingestellt, aber erreichbar ist es noch. Deshalb hier und jetzt der Link zum Text zum aktuell wohl aufwändigsten Projekt aus dem Umfeld Worringer: Zalars W57 mit all seinen Sub-,- Teil- und Metaprojekten. Wir hatten das auch hier schon im Blog.
John hat sich vor seinem Ende, welches ja eigentlich ein Anfang ist, mit Zalar getroffen, unterhalten und verbloggt. Sein Fazit daraus „Ausblick und Prognose am Ende des Kunstjahres 2015 in Düsseldorf:  Was seit einem Jahr um den Worringer Platz gährt und rumort, könnte bald explodieren. Wird 2016 das Jahr von Zalar?

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»Nacht im Feuer« – Hans Ulrich Reck und Konstantin Butz im Gespräch.

Konstantin Butz befragt Hans Ulrich Reck zu seinem 1981 erschienen Buch »Nacht Im Feuer – Zur Alchimie des Todes in der Rockmusik«. Der Text ist schön lohnt und dreht sich um eine der nach wie vor besten Bands des 20. Jahrhunderts, mehr will ich hier nicht verraten.
Ihr habt Finger zum Klicken, Augen zum lesen und einen Kopf zum selber denken. Die Empfehlung ist hiermit ausgesprochen, die Entscheidung verbleibt wir immer bei Euch.

Protip: Mediengruppe Bitnik zum RL-CHAT im Weltkunstzimmer

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Die !Mediengruppe Bitnik im Gespräch mit Sabine Maria Schmidt

„Wir sind überzeugt, dass es eine Aufgabe der Kunst ist, Ränder auszuleuchten und zeitgenössische, gesellschaftliche Fragen zu thematisieren.“

Seit über zehn Jahren agieren die Künstler der !Mediengruppe Bitnik an den Schnittstellen sichtbarer und unsichtbarer Räume und folgen den Strukturen und Spuren, die eine fortschreitende Überwachung hinterlässt. Im Ruhrgebiet war die Künstlergruppe 2010 im Rahmen des Projektes „Hacking the City“ präsent, zapfte öffentliche Überwachungskameras an und speiste diesen die Aufforderung zum Schachspiel zu.
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Mit ihren jüngsten Aktionen haben die Künstler internationale Aufmerksamkeit und Diskussion erregt. So programmierten sie für ihre Einzelausstellung in St. Gallen eine Software (Bot), die automatisierte Einkäufe erledigte. Die algorithmisch erworbenen, zum Teil illegalen Waren wurden aus der Ausstellung beschlagnahmt und warfen damit grundlegende Fragen zur Debatte um Künstliche Intelligenz auf.

2013 sandte die „!Mediengruppe Bitnik“ ein Postpaket an den Wikileaks-Gründer Julian Assange in die ecuadorianische Botschaft, das den eigenen Postweg mittels einer im Paket installierten Kamera dokumentierte. Das Paket an den in Bahrain inhaftierten Menschenrechtsverteidiger Nabeel Rajab hingegen wurde am Flughafen in Dubai abgefangen.

Der alte Neue in der Stadt: Trylon

Der Doc aka Emmanuel Mir steigt wieder in den digitalen Ring und wills noch mal wissen. Diesmal gehts um Alles und es gilt ganz selbstverständlich: jetzt erst recht. Trylon heißt sein neues Baby und wird die Lücke füllen die sich hier in letzter Zeit aufgetan hat. Während die Perisphere weiterhin dort agiert wo sie sich am wohlsten fühlt, am Rande des ästhetisch vertretbaren und immer kurz vor knapp, dabei dem Trend stehts voraus und trotzdem am Ende immer hinterher, wird der Trylon knallharte Fakten zur Kunst schaffen. Hier der locker lässige Bildersturm der Metamoderne, immer auf der Suche nach dem wahren #NON und erfüllt von der niemals enden wollenden Hoffung auf den endgültigen, und lang ersehnten Tod der Kunst. Dort die fundierte Analyse und Betrachtung des Angekommenen und Unvermeidlichen.
Ich freue mich auf ein kongeniales Ringen und den nächsten Player hier im Rheinland. Es war an der Zeit und dringend notwendig, dass jemand mit Sachverstand, Eiern und dem entsprechenden Know-How an diese Sache hier heran geht.

Whoop! Whoop! Trylon!

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chaos.cologne

Konferenz der Kunsthochschule für Medien Köln und des Chaos Computer Clubs Köln. Für Hacker, Maker und Künstler. Eröffnung am 15.5. um 20 Uhr mit einer Keynote von Net-Art Pionierin Cornelia Sollfrank: „Hacking and Art in the Post-Snowden Era“, gefolgt von einem Konzert des KHM Klanglabors. Danach 2 Tage voller Workshops, Vorträge, Installationen und einer Gameshow. Eintritt frei. Programm siehe http://chaos.cologne/

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Conference organised cooperatively by Academy of Media Arts Cologne and Chaos Computer Club Cologne. For hackers, makers and artists. Opens on 15 May with a keynote by net-art pioneer Cornelia Sollfrank: „Hacking and Art in the Post-Snowden Era“, followed by a concert by KHM’s Klanglabor. After that two days full of workshops, talks, installations and a gameshow. Free admission. Full program see http://chaos.cologne/

http://venicebeachgalaxyxgold.net/

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„Venice Beach Galaxy X-Gold“ ist ein Projekt, das in Form von 3 Workshops die Arbeiten zur digitalen Kunst von Künstler aus Leipzig und Marseille mit dem Ziel einer performativen Ausstellung im Rahmen des “Printemps de l’art contemporain” in Marseille vereint.
Das Projekt stellt dabei die Internet-Kultur und ihre Umsetzung in der Realität in den Mittelpunkt. Unterstützt wird das Projekt von der deutsch-französischen Plattform „Fugitif“. tumblr_nn0a433l4R1usr2axo1_1280 tumblr_nn09ofTLql1usr2axo1_1280 tumblr_nn09t7gLfL1usr2axo1_1280 tumblr_nn09w45mH21usr2axo1_1280
Die beteiligten Künstler sind aus Leipzig Peggy Pehl, Anne Fellner und Burkhard Beschow, Ronny Szillo, Laetitia Gorsy und Gallery Fist sowie aus Marseille das Collectif Culbuto, Chloé Curci, Ideal Corpus und Emilie Gervais sowie Thomas Koenig aus der Schweiz. Im Kontext dieses ersten Workshops in Leipzig vom 26.- 29. März wurde der digitale Künstler Kim Asendorf für einen Vortrag in BSMNT (auf digitale Kunst spezialisierter Kunstraum in der Baumwollspinnerei) eingeladen,  und eine Party mit dem musikalischen und performativen Support von Gallery Fist, Ideal Corpus und Kim Asendorf im Kunstraum Ortloff in Leipzig veranstaltet.

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Ebenfalls Teil des Projektes ist vom 13. bis 15. April ein Workshop im Pariser Disneyland, kuratiert von den Französinnen Laetitia Gorsy und Chloé Curci mit dem Leipziger Künstlerduo Art’n’More. Der dritte Teil des Projekts wird unter dem Titel „Spring Break“ in Marseille stattfinden. Im Rahmen des „Printemps de l’art contemporain“ werden unter der Zusammenarbeit der bereits vorgestellten Künstler am 16. und 17. Mai zwei performative Ausstellungen in dem Restaurant “Rowing-Club” und dem Café “Mama Beach” in Marseille stattfinden. Mehr Informationen finden Sie auf der Facebook-Seite und auf dem Tumblr des Projektes.

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Hier noch mal der Blog des ersten Workshops und die Facebook-Seite:
http://venicebeachgalaxyxgold.tumblr.com/
https://www.facebook.com/venicebeachgalaxyxgold?fref=ts