flip_to_frontNBDBKP, TEIL II: IM GESPRÄCH MIT NIELS BETORI DIEHL

Getreu dem Motto Ladies first, hatte ich vergangenes Jahre zu erst Barbara K. Prokop den weiblichen Part des NBDBKP Duos zu Gast. Herausgekommen ist dabei ein ganz wunderbares Interview an das ich immer noch gerne denke.
Und weil hier in der perisphere alles ganz langsam geht, wir eh nicht primär für die Gegenwart, sondern vor allem immer für die uns Nachfolgenden, die Zukunft und die Ewigkeit – so viel Pathos muss sein – arbeiten, kommt nun ganz in Ruhe, aber immer noch rechtzeitig zum morgen anstehenden Midterm Massaker Wahlen in den USA das Gespräch mit Niels Betori Diehl, Barbaras dynamischem Partner on fire.

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flip_to_frontDER GRÜNE WASCHLAPPEN

Ein neues ästhetisches Produkt ist ab jetzt im Shop erhältlich: DER GRÜNE WASCHLAPPEN von Florian Kuhlmann ist Teil einer Werkserie die hier und jetzt den ‚Kritischen Kapitalismus‘ begründet.

Zum Kontext der Arbeit:

Seit einiger Zeit wird unser Leben von tiefgreifenden Krisen begleitet und von Feinden bedroht. Mal ist es ein unsichtbares Virus, Mal der Krieg aus dem Osten und es ist anzunehmen, dass Weitere folgen werden. Die Reaktionen darauf ähneln sich teilweise in erstaunlicher Weise. Solidarität, Zusammenhalt und Verzicht spiele eine wichtige Rolle im politischen Diskurs. Und immer geht es auch um die Körper. Während Corona wuchsen vor den Zoom Bildschirmen die Haare immer länger, nun soll es im kommenden Winter um die Frage nach der Reinigung des ganzen Körpers gehen.

Mich fasziniert das Thema der Körperpflege, eventuell auch weil ich ein Mensch bin der gerne zum Friseur geht und ebenso gerne warm duscht. Die Möglichkeit zum Duschen in Kombination mit Heizungen verstehe als wichtige gesellschaftliche Errungenschaft und Basis für ein gut gelingendes Leben in Mitteleuropa.

Gleichzeitig halte ich Körperpflege für eine ganz zentrales Element des sozialen Miteinander, denn nichts wirkt so abstoßend irritierend wie schlechter Geruch.

„Der grüne Waschlappen“ ist eine Arbeit für Menschen mit ästhetischem und politischem Bewusstsein die Körperpflege und Wärme nicht als Luxusgut für einige Gutbetuchte, sondern als Bestandteil eines zivilisierten, metamodernen Lebens verstehen und sich ggf auch bei staatlich verordneten 19 Grad Raumtemperatur gerne daran erinnern möchten was Zivilisation bedeutet.

Fineart Digital Druck, 70x100cm

flip_to_frontAUTOMATIC DREAMS in der Galerie Wundersee

Fotocredit Thomas Riedel aka Droidboy

Ein großer Stratege war ich nie, gerade in der Kunst verhielt es sich oft so, dass Dinge wenn sie mal als Idee ausformuliert und in die Umsetzung gehen sollten, eigentlich schon ihren Reiz verloren hatten. Es wurde dann Arbeit, und gleichwohl ich eigentlich gar nichts gegen Arbeit habe, wollte ich das in der Kunst eben nie. Kunst das war und ist für mich eine mäandernde Sound-, Text- und Bildspur die sich mal lauter und mal leiser durch das Leben zieht, die manches aufnimmt, vieles reflektiert und vor allem aber Energien als Artefakte externalisiert.

Die Dinge tun um sich von ihnen zu lösen und damit Raum für Neues zu schaffen, dass war immer ein Weg für mich. Das Netz ist dafür gut geeignet, die digitalen Werkzeuge sind billig, schnell aber dennoch mächtig und über das Internet gehen die Sachen zügig und einfach raus. Ich mochte das immer gerne künstlerisch so zu arbeiten, eben ohne große Planungen und wenn ich doch mal welche machte verwarf ich sie meistens, sobald das Interesse für neues Anderes geweckt wurde.

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KATHARINA SIEVERDING im PARKHAUS

Lange stand es an, nun ist es soweit, das Parkhaus im Düsseldorfer Malkasten wird verschwinden, weil abgerissen werden. Ich kenn die ganze Geschichte nicht, habe sie mal in Teilen auf einem Geburtstag vom Pepper gehört aber kann die Details nicht wieder geben. Ich glaube es geht und ging – nicht sonderlich überraschend – um Scheine, die irgend jemand damit machen kann an Ort und Stelle Betongold zu gießen.
Wie überaus originell…
Schade ist das doch, denn ür mich geht damit auch ein wenig eine Ära zu Ende, was seltsam gut ins Große Ganze passt. Das verwunschene Haus im Park des Künstlervereins war eine der letzten verbliebenen Orte von dem was mal eine vielfältige und lebendige Düsseldorfer Off-Szene gewesen ist. Gleichwohl man sagen muss, das Parkhaus war die letzten Jahre eigentlich schon nicht mehr Off, sondern doch eher On, in gewisser Hinsicht fast Institution, in jedem Fall aber feste Bank geworden, zusammen mit seinem unermüdlichen Betreiber, Kurator und Organistor Karl-Heinz, gen. Charly, Rummeny. Dessen eigene auch gleichzeitig die 180ste Ausstellung im Parkhaus gewesen ist, und die ich eigentlich – Asche auf mein Haupt lieber Charly, es ging zwischen Homeschooling, Remotealltag und Arbeit unter – in dieses Blog nehmen wollte. Zum Glück war eiskellerberg vor Ort und hat das Ganze filmisch dokumentiert, so dass ich es hier einbinden kann.


In all dem hier schwingt also auch wehmütig etwas Abschied mit, Abschied von einer Konstante im Leben der Düsseldorfer Kunstszene und Abschied von etwas was sich durch kontinuität, Leidenschaft und Herzblut einen festen Platz erarbeitet hatte. Und wie um die Gewichtung des Ortes noch mal quasi Kunstoffiziell zu Beglaubigen und deutlich zu machen was hier bald weggebaggert werden wird, gibt niemand geringeres als Katharina Sieverding dem alten Gemäuer kurz vor Schluss noch mal die Ehre, mit einer geilen, knackigen Show.

Mir wäre die wahrscheinlich durch die Lappen gegangen, wäre ich nicht über den Instagram Account vom oben genannten Pepper drauf gestoßen und von ihm sind auch die Bilder. Mit Dank an dieser Stelle.
Und solltet ihr zufälligerweise schnell sein beim Lesen dieses Artikels dann fahrt noch mal hin, wegen der Kunst vor Ort in dieser Stelle. Für alle die zu spät kommen gibts hier noch die Bilder als Erinnerung.

KATHARINA SIEVERDING im PARKHAUS im Malkastenpark.
Die Show ist zwar verlängert worden bis zum 25.4.2021, aber man weiß nicht, ob sie in der nächsten Woche noch besucht werden kann. Sie ist auf jeden Fall bis kommenden Sonntag, den 18.4. TÄGLICH VON 14 BIS 18 Uhr

parkhaus im malkastenpark,
pempelfort, jacobistraße 6a
https://www.facebook.com/Parkhaus.Duesseldorf

Aethertalk im digital3mpire

2 Männer, 2 Bier, 2 Laptops, 1 Internet, 2 Sockel, 1 Whitspace.

Mehr braucht es nicht für dieses simple aber effektive Setup, das wir 2015 ‚Aethertalk I – Hamburg Rösrath‚ nannten. Ein schnelles, experimentelles Format, das ich in meinem damaligen Projektraum digital3mpire gemeinsam mit Kai Erdmann (Galerie Kai Erdmann) aus Hamburg and Johannes Thies aus Sexytown (Rösrathproject) ausprobiert habe.
Kürzlich auf dem Spielplatz im Gespräch zu dritt kamen wir dann irgendwie wieder drauf und stellten fest, wie eigentümlich gut dieses Setup in die aktuelle Situation und Zeit eigentlich passt.
Das Zoom-Bier war 2015 noch eine seltsam, skurile Idee, geboren aus einer Laune heraus, hat sich jetzt 2020 in gewisser Weise zu einer sozialen Institution entwickelt und gehört zum Alltag vieler UserInnen.
Unbewusst haben wir da eine Entwicklung anskizziert, die uns jetzt in der Gegenwart einholt und von der nicht so ganz klar ist, wie sie sich von hier aus weiter entwickeln wird. Absehbar ist aber, Zoom-Biere werden uns noch einige Zeit begleiten.
To be continued …

Roland Schappert – YOU und ‚als gäbe es ein Morgen‘

„Kunst kann uns helfen, Jedem seine Individualität zuzugestehen, gerechter zu verteilen, Geduld walten zu lassen, Widersprüche nicht unbedingt als Vertrauensverlust zu werten und dabei weder in Lähmung noch Gleichschaltung zu verfallen.“ 
Roland Schappert, November 2020

Roland Schappert arbeitet als Maler und Autor, erforscht die Bildwerdung der Schrift zwischen Poesie und Politik und veröffentlicht Essays über einen zeitgenössischen Kunstbegriff u. a. in Kunstforum International. Er ist umtriebiger Streiter und Kämpfer an zahlreichen Fronten der Künste.

Gerade zu Ende gegangen ist seine letzte Ausstellung im Kunstverein Ruhr in Essen, aktuell von ihm in der Vorbereitung ein Kollaborationsprojekt in der davidbehning galerie, hier in Düsseldorf. Unter dem Motto als gäbe es ein Morgen übernimmt Roland Schappert die Galerie und gibt Einblicke in seine künstlerische Praxis, Kooperationen mit anderen Kunst- und Kulturschaffenden, die Bildwerdung der Schrift, Produktion von Werken und Ideen. Er lädt Gäste ein zum Talk, zum Werkstattgespräch, zu Kooperationen und zur Kenntlichmachung ihrer Positionen und Arbeiten.
Bei Interesse meldet Euch bitte bei der Galerie an.

Übrigens ist Roland Schapperts neues Buch YOU ab jetzt hier im Shop erhätlich. Zu erwerben als limitierte Vorzugsausgabe in Kombination mit einer Arbeit von ihm. Zum Buch gibt es unter you.roland-schappert.com/ eine Webseite, klickt Euch mal rein.

Und nun das Beste zum Schluss, denn wer könnte in das Denken und Arbeiten von Roland Schappert wohl besser einführen als der famose Mitbegründer der Perisphere Dr. Emmanuel Mir.

Roland Schappert YOU im Kunstverein Ruhr in Essen

Essen, U-Bahnhof Berliner Platz
Essen, U-Bahnhof Berliner Platz

Roland Schappert arbeitet an der Schnittstelle analoger und digitaler Medien mit Wandmalereien, Tafelbildern, Zeichnungen sowie digitalen Drucktechniken, Video und Text. Er entwickelte in den letzten Jahren eine eigenständige Form der Bildwerdung der Schrift sowie Zeichenmalerei. 2005 erhielt er zusammen mit Michael Ebmeyer den Videonale-Preis 10 im Kunstmuseum Bonn. Ausstellungen und Interventionen im In- und Ausland. 2007–2010 Gastprofessur für Malerei an der Hochschule für Bildende Künste Braunschweig. Veröffentlichungen und Vorträge über Aspekte eines zeitgenössischen Kunstbegriffs, Kunst & Wirtschaft. Kataloge u. a. YOU, Salon Verlag, 2020; IDEAS, Salon Verlag, 2019; L EGAL, Malerei in der Galerie Ruttkowski;68, 2018; DRAWINGS TO CRY FOR, Salon Verlag, 2016; Monografie in Kunstforum International Bd. 235, 2016; FÜRS ALL GENUG, Wandmalereien, Städtische Galerie Wolfsburg, Distanz Verlag, 2015; Interventionen, Bilder und Wandmalereien u. a. im Kunstverein Ruhr, Essen 2020, in der Kunsthalle und im ehemaligen Capitol-Theater in Düsseldorf, 2016, FLIEHENDE WERTE im Museum Morsbroich, Leverkusen 2016-2017, Benjamin Franklin Village und Port25, Mannheim 2016-2017. 

Andreas Wundersee übers Scheitern und Schaffen

Ein Essay von Andreas Wundersee

Der Historiker Yuval Harari hat im ZEIT-Podcast „Alles gesagt?“ den Sinn des Lebens als eine Aneinanderreihung von Herausforderungen beschrieben. Wer ein Vermächtnis hinterlassen möchte beziehungsweise die Hoffnung hat, dass man als Einzelner wie in einem bekannten Theaterstück bei dem die Hauptrolle nicht besetzt wurde, vermisst wird,
wird vom Leben enttäuscht.

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Mark Peppers Hornissen im Museum Kunstpalast und in Viersen

Mark Peppers Hornissen schwärmen in unterschiedlichen Größen und Formaten aus, um an den unterschiedlichsten Orten der Perisphere zu landen, in diesem und im letzten Jahr waren das Düsseldorf und Viersen.
Und weil wir auf Grund der ungewissen Lockdownsituation nicht einfach zu ihnen können, kommen sie zu uns:
Mark Pepper zeichnet exklusiv für Euch und Euer Zuhause eine ganz besondere Serie – zu bestellen bei uns hier im Shop.
Aber vorher gibts hier das kurze Interview in Wort und Bild.

FK: biene, wespe, hummel und hornisse, diese tierearten gehören ja irgendwie zusammen. warum hast du dich für die hornisse entschieden?
MP: Man könnte meinen es wären Hornissen, sind es aber nicht. In Wahrheit sind es Mischwesen, die so nur von uns Menschen erschaffen werden können. Sie dienen unserem Gemeinwohl.

Museum Kunstpalast | “Die Grosse” | Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf, 2019

FK: welches format haben eigentlich diese großen arbeiten, die wir hier auf DER GROSSEN im kunstpalast sehen?
MP: 152 x 202 cm

FK: sind die großen bilder derzeit noch zu haben? falls ja wo?
MP: die werden auf persönlicher Nachfrage in der entsprechenden Grösse gefertigt!

FK: schon mal überlegt eine serie mit den hummeln zu machen?
MP: Nein!

Museum Kunstpalast | “Die Grosse” | Ehrenhof 4-5, 40479 Düsseldorf, 2019

FK: die bilder waren auf einigen ausstellungen zu sehen in den letzten beiden jahren, welche waren das und welche bilder waren wo?
MP: In der Städtische Galerie im Park Viersen, 2020 und im
Museum Kunstpalast – „Die Grosse“ Kunstausstellung, 2019.

Städtische Galerie im Park Viersen, 2020

FK: was war das noch mal für eine show in viersen? wer hat die kuratiert?
MP: Kuratiert von Jutta Pitzen mehr Infos gibts bei der Rheinischen Post.

FK: ganz kurz zu den formaten. in welchen größen und auflagen gibt sie?
MP: In allen Dir erdenklichen Formaten, Größen und Auflagen.

FK: aber alle bilder werden von dir handgemalt quasi seriell handkopiert. richtig?
MP: Für Perisphere zeichne ich gerade eine Edition von 5 unterschiedlichen Hornissen mit einer Auflage von jeweils 15 Stück. Jede handgemalt, als Original. Die Größe beträgt 27,5 x 37,5 cm.

FK: lieferst du mit oder ohne rahmen aus?
MP: Immer mit.

FK: Mark, danke dir für deine zeit und schön dass du dabei bist!

Mehr Informationen zu Mark Pepper und seiner umfangreichen Arbeit findet Ihr auf seiner Webseite.

THE WRONG ROUTER im NRW Forum

‚thewrong.org is the worlds most net art biennale of the world. it consists of a planet scale digital swarm of webpages, shows and various exhibition formats contextualizing digital issues in a serious and playful way.‘

Es mag sein, dass man das in der alten Kunstwelt anders sieht aber Fakt ist, THE WRONG ist die derzeit wohl wichtigste Biennale der Welt. Über 1000 KünstlerInnen, KuratorInnen und ProgrammierInnen arbeiten simultan, heterogen, dezentral und ohne Hierarchien dafür aber offen vernetzt gemeinsam an einem globalen Projekt zusammen.
Am Ende kommt ein anarchistisches über den gesamten Globus verteiltes internationales Rhizom aus dutzenden von Webseiten, Events und Shows zusammen, jede für sich oftmals ein eigenständiges Kunstwerk, gemeinsam zugänglich gemacht und versammelt auf der Webseite der Biennale, im Schwarm kommuniziert über das Netz und die sozialen Netzwerke. Und – diese eitle Anmerkung sei mir an dieser Stelle bitte erlaubt und verziehn – ich bin wirklich Stolz darauf dem Beirat dieses großartigen Projekts angehören dürfen.

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„Medusa : floating body“ – Biermann und Kleiner driften mit einer Luftmatratze auf dem Rhein

An die erste Begegnung mit Marco Biermann und Tomas Kleiner erinnere ich mich heute noch. Beim Rundgang durch die Akademie, es muss 2014 oder 2015 gewesen sein, mein Sohn konnte schon laufen war aber noch klein, trafen wir auf eine Performance der beiden im Treppenaufgang der Akademie. Biermann und Kleiner liefen die Treppen auf und ab und wechselten am Ende der Stufen jeweils die Kleider mit einander. Das war lustig und schön an zu schauen, dem damals Jüngsten gefiel es gut, er war fasziniert von dem Schauspiel das sich ihm so gar nicht erschloss und auch bei mir hat es sich fest eingeprägt.

Um so schöner, dass die beiden sich nun Jahre später bei diesem Blog mal wieder melden, um von ihrer neuesten Aktion zu berichten, die nicht minder schön ist, nein im Gegenteil sogar.
Das letzte piece, das um welches es hier geht, ist filigran und monumental zu gleich, sensibel und zerbrechlich aber eben auch äußerst gelassen und entspaant. Es ist performative Kunst in bester Tradition der Situationisten, was mir natürlich äußerst gut gefällt, und wohl auch etwas, das zu selten geworden ist in der aufgepeitschten und zunehmend radikalisierten Metamoderne.
Aber ich will hier gar nicht all zu viel verraten, denn lest doch bitte einfach selber was die Beiden zu erzählen haben. Den Einstieg machen wir mit einem Augenzeugenbericht von Robert Fleck, dem ehemaliger Intendant der Bundeskunsthalle Bonn, Professor an der Kunstakedemie Düsseldorf und Leiter der Akademie Galerie Düsseldorf.

„Medusa : floating body‘ – Augenzeugenbericht, Robert Fleck

Am letzten Tag der Ausstellung „Polke und die Folgen. Neuerwerbungen I. Absolventen 1965-2018“ in der Akademie-Galerie / Die Neue Sammlung der Kunstakademie Düsseldorf legte sich um 8 Uhr Morgen Marco Biermann am linken Rheinufer an der Kniebrücke auf das Floss, das er im gemeinsamen ‚Atelier in der Ausstellung‘ mit Tomas Kleiner konzipiert hatte. Er paddelte mit den Armen in die Strömung des Rhein, um sich anschließend bis zum Einbruch der Dunkelheit – abwechselnd mit Tomas Kleiner, der zu Beginn in einem der beiden Begleitboote der Deutschen Wasserrettung Platz genommen hatte – auf dem Wasser des Rhein treiben zu lassen.
Bei der Abfahrt waren nur zwei externe Gäste zugegen, Tomas Kleiners Freundin und der Autor dieser Zeilen. Sehr bewusst fand die Performance ohne Publikum und Presse statt.
Als der Künstler die Hauptströmung des Rhein erreicht hatte, fand er sich mit seinem Floß in ein schwereloses Gleiten versetzt, dem potentielle Unendlichkeit eignete. Sein Verschwinden am Horizont rief die Erinnerung an das berühmte Foto von Bas Jan Ader bei der Abreise im Segelboot von
der niederländischen Küste ohne Zielpunkt wach. Das angesichts der Wasserfläche des Rhein und der Größe der Fracht- und Passagierschiffe auf dem Rhein winzige rote Floß mit dem Künstler erschien zugleich als Synonym für den Eigenwillen und die Selbstbehauptung der Kunst angesichts
von Zivilisation und Natur.
Beide Künstler trugen professionelle Sicherheitsschwimmwesten, wie auch Joseph Beuys bei seiner Rheinüberquerung im Einbaumboot nach seiner Entlassung aus der Kunstakademie Düsseldorf 1972.
Text: Robert Fleck

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Götz Schramm ‚copy and paste‘

Memes sind ein Phänomen unserer Zeit und als Teil der Remixkultur zitieren sie alles, was sich irgendwie im Internet darstellen lässt, was in aktuellen Debatten vor allem Urheberrechtsfragen aufwirft. Der Künstler Götz Schramm hat sich dem Thema in seinem letzten Bildzyklus malerisch angenähert, die daraus entstandenen Arbeiten war vom 17.05.2019 – 20.06.2019 unter dem Titel copy and paste in der Galerie Anton Janizewski in Berlin-Charlottenburg zu sehen. Ich habe mich mit dem Mann über diese Ausstellung und Memes unterhalten.

installation view of Götz Schramms solo show COPY AND PASTE at Galerie Anton Janizewski Berlin Photo: Sascha Herrmann

FK: Die wichtigste Frage zu erst: sind memes Kunst ja oder nein?

GS: Grundsätzlich ja. Aber natürlich gibt es von Kunst viele und keine endgültige Definition.

FK: Warum hälst Du sie für Kunst?

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Photon Icon – Start des Darktaxa-Projekts

Photon Icon ist der Titel der aktuellen Show in der Galerie Falko Alexander in Köln und zu sehen bis Ende Juni 2019. Die Ausstellung ist Teil des langfristig angelegten und von Michael Reisch initiierten darktaxa Projekts.
Ich habe mich mit Michal über das gesamte Projekt und die Show unterhalten.

FK: Was war der Anlass der Ausstellung? Wie kam es zu dem Projekt?

MR: Das Ganze nennt sich darktaxa-Projekt, und die Ausstellung Photon | Icon ist offizieller Start dieser größer angelegten Sache, siehe auch darktaxa-project.net im Netz. Dort bringe ich befreundete aber auch eigens angefragte KünstlerInnen, sowie TheoretikerInnen, Galerien und Institutionen zusammen, die sich genau wie ich im Bereich Digital Imaging und „Fotografie“ bewegen oder sich dafür interessieren. Ich habe Falko Alexander dann einen Vorschlag für eine gemeinsam kuratierte Ausstellung gemacht, die im Mai 2019 realisiert worden ist.

FK: Wieso machst Du das gerade zum jetzigen Zeitpunkt?

MR: Zur Motivation muss man sagen, dass es aus meiner Sicht auf diesem Gebiet, obwohl es hochaktuell ist, eine Art von signifikanter Leerstelle gibt. Auf theoretischer Seite ist zwar sehr viel Erhellendes über diese Schnittstelle „Fotografie“ – Digitalität gesagt worden, jedoch geht es da sehr oft um „Fotografie“ im allgemeinen Gebrauch. Gleichzeitig sind auf KünstlerInnenseite eine bemerkenswerte Anzahl konzentrierter und substanzieller Werkkomplexe zur Digital-Imaging – „Fotografie“-Thematik entstanden, und niemand scheint genau zu wissen, wie damit umgegangen werden soll. Das wird nicht als „Fotografie“ gesehen, da es diese Diskurse auf dem jetzigen Stand sprengt. In die „post-digital“-Schublade passt es irgendwie rein, aber auch nicht so 100-prozentig; ja was ist es dann und wo ist der Platz dafür?

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Alex Nowak – Animal Dictionary im Parkhaus

Die aktuelle Show von Alex Nowak im Parkhaus im Malkasten ist leider vergangenes Wochenende schon zu Ende gegangen. Ich habe mich im Nachgang noch mal ganz kurz mit ihm über seine Arbeit unterhalten.

p: Alex bitte ganz kurz vorab zu Dir, wie ist dein Werdegang?

AN: Ich habe einen Bacheor in Philosophie/Kunstgeschichte an der HHU gemacht. Ich habe an der Kunstakademie Düsseldorf von 2011-2017 Freie Kunst (Malerei und Skulptur) studiert. Ein Semester war ich am Royal College of Art in London. Meine Professoren an der Akademie waren Andreas Schulze und Rebecca Warren.

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AWAKENING | DESTRUCTION

Das Künstlerduo bergernissen wurden in den vergangenen Jahren von zwei Katastrophen – eine Überschwemmung und eine Kontamination durch PCB – in ihrem Atelier und Lager überrascht. Jetzt wurden all jene Objekte, die dadurch beschädigt und kontaminiert wurden, in einer rituellen Aktion in der Gemeinde Köln versiegelt und geheilt. Die beschädigten und bis dahin nicht fertig gestellten Werke sind überwiegend im Zuge ihres künstlerischen Werdegangs und während des Studiums an der Kunsthochschule für Medien Köln entstanden und wurden nun, zum performativen Neuanfang, in einer Zeremonie abschließend bearbeitet.

Hierfür haben die beiden die kontaminierten Werke am Eröffnungsabend im ersten Schritt luftdicht verschlossen. In einem zweiten Verfahren haben die Künstlerinnen die Werke und Gegenstände mit Gips umschloßen, der die Objekte somit von der Umwelt trennt und für die Betrachter*innen unschädlich macht. Dieser performative Abschluss der Arbeiten verweist auf die Tatsache, dass einige der künstlerischen Werke erst durch die Kontamination und Zerstörung abgeschlossen sind, andere durch den Vorfall für immer in dem Zustand eines unmöglichen Abschlusses verweilen werden.

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inside ecologies – Alles ist connected

Wie ist die Welt wenn wir die Augen schließen oder einmal ganz wo anders hinschauen? Und was hat das mit Schulbrot und Kita zu tun? (K)eine Antwort gibt’s hier.

Budhaditya Chattopadhyay, „Decomposing Landscape“
Budhaditya Chattopadhyay, „Decomposing Landscape“

Über so umfangreiche und komplexe Projekte wie das hier soll man ja – sofern man denn überhaupt was darüber sagen kann – eigentlich nur schreiben, wenn im Original gesehen. Ich falle damit also eigentlich erstmal aus, gleichwohl mich schon interessiert was da im Weltkunstzimmer derzeit aufgebaut ist. Am Trigger würde es also nicht scheitern. Nur zeitlich hat es dafür bei mir eben leider bisher einfach nicht gereicht.
Einschulung, Herbstferien, Kindergarten und eine weitere, nun aber sicher auch letzte Geburt haben unseren Alltag einmal mehr ganz schön durch einander gewirbelt.
Und so war es dann wohl eben auch mal bissi ruhiger in der Perisphere die letzten Wochen und Monate, über diesen wirklich wunderbaren, fast endlos erscheinenden Sommer weg. Der Schrebergarten war tagsüber Ort der Wahl und Nachts wollte der Windelwechsel im Halbschlaf wieder gelernt werden. Sprich der Fokus hatte sich einmal mehr verschoben die letzten Wochen und Monate. Noch weiter weg vom Streben nach der sexygeilen internationalen Kunstkarriere hinzu zum Alltag zwischen Schulbrot schmieren und Kita.

Conrad Kürzdörfer/Brian Holden, Sustainer (2018)
Conrad Kürzdörfer/Brian Holden, Sustainer (2018)

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Mark Pepper THEY WILL BECOMING – NICE AND NEW AND SMART!

VDR presents Mark Pepper:
BOOM
THEY WILL BECOMING – NICE AND NEW AND „SMART!“

vom 14.04.2018 bis zum 31.04.2018 im:
VDR – Verdichtung des Realen | Klosterstraße 56 | Toreinfahrt links | 40211 Düsseldorf

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Wechat mit Verena Issel

Verena Issel habe ich im Februar diesen Jahres in Nürnberg kennen gelernt. Während wir mit den Aufbauten und Vorbereitungen zu unserer Showkooperation mit dem Institut für Moderne Kunst beschäftigt waren, baute sie im gleichen Gebäude in den Räumlichkeiten der Oechsner Galerie ihre Show ‚WeChat‚ (läuft noch bis 14. April) auf. Wir kamen ins Gespräch, tranken das ein oder andere Bier zusammen und stellten dabei fest, dass wir mit ähnlichem Blick auf Welt und Kunst schauen.
Und weil WeChat auch mit dem zu tun hat was hier im Blog immer wieder Thema ist, haben wir uns dann später noch mal zusammen getextet und dieses Gespräch geführt. Continue reading „Wechat mit Verena Issel“

Vlugschrift / Flugblätter bei Pictura Dordrecht

20.2.2018 23:21
fk: liebe birgit, danke dir für das update zu den vlugschriften, schön zu sehen wie es weiter geht! eine frage. sollen wir 4 oder 5 kurze fragen zu projekt machen und dann was auf perisphere.de stellen?
also so bisschen meta-infos.

21.2.2018 07:51
bj: super, machen wir gerne.

21.2.2018 12:34
fk: okay danke. ich sende dir zu.

24.2.2018 18:52
fk: wie kam es zu dem projekt?
bj: Letzten Sommer wurde ich von Barbara Camilla Tucholski zu einem Aufenthalt ins Künstler Gut Loitz e. V., einem kleinen Kunstverein in Loitz an der Peene in Vorpommern, eingeladen. Loitz liegt zwar in der Nähe von Greifswald, einer pulsierenden Uni-Stadt und der Ort, in dem am 5. September 1774 Caspar David Friedrich geboren wurde, ist aber selbst nur ein kleiner Ort – allerdings landschaftlich sehr schön gelegen. Der Kontrast zu meiner „normalen“ Umgebung war riesig. Aber, auch wenn man noch so weit weggeht, irgendetwas nimmt man immer mit. Was ich mitgenommen habe, ist mein Netzwerk, die Künstler, die ich kenne und mit denen ich über das Internet in Verbindung stehe.

fk: warum diese form der auseinandersetzung mit der frage was und warum kunst jetzt?
bj: Ich habe sie angeschrieben mit der Frage, wie sie zu dieser Welt stehen. Ich wollte wissen, ob sie sich ebenso wie ich mit der Gegenwart auseinander setzen, mit den manchmal Besorgnis erregenden Nachrichten, mit philosophischen, politischen, sozialen und ökologischen Problemen, die uns allgegenwärtig umgeben und vor allem mit der Kunst, die irgendwie der Besorgnis dann doch meistens etwas entgegen setzt. Continue reading „Vlugschrift / Flugblätter bei Pictura Dordrecht“

Die Mutternflüsterer

Düsseldorf, Donnerstag 28.12.2017

Die Mutternflüsterer machen 5 stunden brüll Performance in Privat Wg (die vorerst geheim bleiben will)
Die ganze Wohnung ist voll mit Motorrauch der aus dem selbstgerechten Moped schießt
man kann sich kaum unterhalten so laut ist das unerbittliche Motorgeräusch wie auch das rumgebrülle der Jungs im „Werner Akzent“:

„Nach fest kommt ab!“
„Das muss drücke im Gesicht“

insgesamt werden noch vor 21 Uhr vier kästen Bier geleert
Als Abschluss wird ein dreiteiliger contest veranstaltet um neue Mitglieder für die coole biker Gang zu generieren

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CTRL-S

Permanent hinterlassen wir auf den Festplatten der digitalen Archive die Spuren unseres Lebens. Suchmaschinen konzentrieren diese und halten sie kompakt und zugriffsbereit für Andere vor. Über die zeitgenössischen Netzwerke verknüpfen wir uns mit denen, die uns auf unserem Lebensweg begegnen und folgen ihnen weit über den Zeitpunkt der eigentliche Begegnung hinaus.
Was dem Pre-Internet Menschen noch möglich war, nämlich das verlassen sozialer Strukturen und Lebensräume, die Flucht vor der Vergangenheit und damit auch die Möglichkeit zum Neuanfang, wird für den Post-Internet-Menschen unserer Tage zunehmend schwieriger. Wir bleiben und stehen in permanentem öffentlichen Kontakt mit uns, den Anderen und dem was wir früher waren.

CTRL-S Florian Kuhlmann - Galerie Am Meer

Über das Netz entstehen Verbindungen, wo zuvor keine waren und es werden Sphären verknüpft, welche früher räumlich getrennt existierten. Information und Kommunikation sind derzeit so mobil wie selten zuvor. Gleichzeitig ist der Zugriff auf das gespeicherte und über die Netzwerke verbundene Wissen vergleichsweise trivial und schnell zu erledigen. Informationen, welche zuvor entweder gar nicht oder räumlich getrennt archiviert waren, liegen nur wenige Klicks voneinander entfernt vor.

Speichern und Publizieren von Momenten und diskreten Lebenszuständen ist Alltagshandlung geworden und gewinnt für die Konstruktion unserer Wirklichkeiten und der Entwicklung unser aller Historie immer weiter an Bedeutung. Permanente Formalisierung and Serialisierung analoger Prozesse sind ein elementarer Effekt der Digitalisierung der Welt.
Mit einem kurzen Tastendruck speichern wir unsere Lebensereignisse in Form von audiovisuellen Dokumenten, und zwängen sie in die jeweils dafür vorgesehenen Formate und Speicherstrukturen. Die Rauminstallation ‚ctrl-s in der Galerie am Meer, Düsseldorf‚ rückt diese Strukturen als zentrales Element metamoderner Wirklichkeitskonstruktion in den Fokus der Betrachtung.

Florian Kuhlmann
Düsseldorf, 02.10.2015

Mélange präsentiert Jonas Lund & Timm Ulrichs

Wir brauchen uns nicht weiter vor Auseinandersetzungen, Konflikten und Problemen mit uns selbst und anderen fürchten, denn sogar Sterne knallen manchmal aufeinander und es entstehen neue Welten. Heute weiß ich, das ist das Leben!

Charlie Chaplin

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Wenn mich nicht alles täuscht, hatte ich hier schon mal angedeutet dass ich doch eigentlich nur eher ungern zu Vernissagen gehe. Das Licht ist meist viel zu grell und meine grausam schlechtes Namens- und Personengedächtnis hat mich schon mehr als einmal in wirklich dumme Situationen gebracht. Früher hätte ich das daraus resultierende Unwohlsein dann einfach mit reichlich Alkohol kompensiert, aber irgendwann ist man dafür einfach etwas zu alt. Und so wähle ich dann in den meisten Fällen die Kunst der Vermeidung und bleibe mit den entsprechenden daraus resulturienden Defizitien fern. Denn Kunstkarrieretechnisch ist das natürlich ziemlich fatal in einem System in dem gute Kontakte und das richtige Netzwerk doch mindestens die halbe Miete, in manchen Fällen so scheint es, auch mehr ist. Aber und das ist der Vorteil, es bleibt natürlich mehr Zeit für die Arbeit und noch wichtiger, für die Familie und Kinder. Denn Leben ohne Kunst mag vorstellbar sein, aber Kunst ohne Leben das geht eben nicht.

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Aber manchmal zieht es mich dann eben doch raus, ich überwinde meine Faulheit, meine Ängste sowie die eigenen etwas bornierten Ressentiments gegenüber der Kunstszene, und schaue mir die Dinge mit eigenen Augen an. Das sind die Momente in denen ich mich dann selber auf die Suche nach dem mache, was wohl der zeitgemäße digitale Sound des metamodernen Rheinlands sein könnte. Jonas Lund und Timm Ulrichs in den Kunstwerken in Köln waren so ein Anlass bei dem ich sofort insitinktiv das Gefühl hatte fündig werden zu können. Schnell war mir klar, dass ich da selber hin muss und es diesmal nicht beim Betrachte der Pics im Internet belassen kann.
Mit beiden Künstler verbindet mich schon länger eine Geschichte. Ulrichs war im Studium immer wieder Referenzpunkt. Mein damaliger Professor Dieter Jung hatte mich freundlicherweise auf ihn und seine Arbeit aufmerksam gemacht und der legendäre Satz ‚Ich kann keine Kunst mehr sehen‘ verfolgt mich bis heute, ist mir beim Scrollen und Swipen durch tumblr und instagram eigentlich präsenter denn je.

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Kunst Basis Ebertplatz

KUNST BASIS EBERTPLATZ invitationperisphere: kunstbasis ebertplatz was war das?

stefanie klingemann: KUNST BASIS EBERTPLATZ ist ein temporäres Festival im öffentlichen Raum mit ortsbezogenen Interventionen und einer begleitenden Publikation über die Kunst am Platz der vergangenen 12 Jahre.
In Kooperationen mit den ortsansässigen Kunstinitiativen wurden Ausstellungen und Zusatzprogramm wie Konzerte, Talks, Führ etc. in der Zeit vom 14.-22.7 gezeigt.

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METAMODERNE NOW AND NEVER

‘METAMODERNE NOW AND NEVER — what we definitely do not know about metamoderne.‘ a netart-show on a hacked wifi router at digital3mpire, Düsseldorf on 10th of March 2017. The show was curated by me as a collaboration with the Berlin based router.gallery. Contributing artists: Æther-Design, David Quiles Guillo, Dominik Rinnhofer, ENKI Live, Faith Holland, Götz Gramlich, Igor Stromajer, Julia Vanishtor, Johannes Thies, Jonathan Monaghan, Keren Cytter, Lorna Mills, Marieke Verkoelen, Oliver Haidutschek, Timothy Shearer, Phillip Meier „In the Metamoderne all know everything and all nothing. Complete confusion and total information take place almost parallel, but at least both states change at a so high frequency that they become almost one. The two often-evoked antagonists myth and enlightenment merge into a sticky aesthetic slime, which can only be solved with the utmost effort, which is increasingly permeating our lives. This condition is not always pleasant and – provided that it is not recognized and made aware – permanently extremely stressful and, of course, also harmful to health. In the short and medium term, this leads in each case to individual self-imbalance and social ineffectiveness: a shock stagnation on all levels. It remains the strongly by reflection and ratio suppressed stomach feeling, that something is quite wrong and things should be different. With this feeling we will have to deal with in the coming years in which only two things are certainly safe: 1. No one knows what the Metamoderne is 2. The Metamoderne starts now.“ translation by google A.I. _MG_0238 _MG_0248_MG_0267_MG_0349 _MG_0427_MG_0245_MG_0409 _MG_0258
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BIGOTHER

„Skulpturen, die nicht sichtbar sind, weil sie Konstrukte auf Internetseiten bleiben. Ganze Archive voller Arbeiten, die nie jemand sehen wird. Homepages, für alle Ewigkeiten ins Dead End des Internet verlegt. Was wir umkreisen, ist eine Kulturproduktion, die beides vermeiden möchte. Kultur und Produktion. Es entstehen Arbeiten, die sich immer wieder am Rand der eigenen Praxis aufhalten, vom Werkbegriff abstoßen oder ihn vermeiden. Es wird eine Produktionsweise evident, die den totalen Kollaps, den freien Fall immer als begehbare Randzone ins Werk setzt.“

1721„CONTEXT BABY!“ schrie sie mir ohne Vorwarnung ins eh schon halbtaube, vom Tinitus geplagte Ohr. Ich zuckte ganz natürlich sofort zusammen.
„CON! TEXT! BÄY! BIE!!!!“ schrie sie mich erneut an. Diesmal frontal von vorne mitten ins Gesicht. Wie immer in solchen Situationen checkte ich – ganz souverän metamodern – gar nix. Klar war da so ein Gefühl, vielleicht eine Ahnung davon was sie sagen wollte, auch gab es da wohl ein paar Erinnerung an eigentlich längst vergessene intensive Diskursstunden während des Studium an der KHM in Köln. Aber so richtig wollte es nicht klingeln oder klicken bei mir. Da war mittlerweile einfach viel zu viel RL mit #FamiliyIssues und #BusinessStrugle im Spiel, als dass mir solche Hinweise noch intuitiv weiter helfen konnten.
Also starrte ich sie an, nippte etwas fahrig an meiner Orangina Orange und ging langsam einige Schritte rückwärts. „Oh Käeyih,…“ formten meine Lippen, „…,du bescheuerte Kuh…“ dachte mein Kopf, während mein Gesicht versuchte dabei gefasst, lässig und irgendwie amüsiert aus zu sehen.
Was nicht gelang.
Statt dessen hatte es sich zu einer debil grotesken Grimasse verformt. Und egal was ich auch tat, den Rest des Abends blieb diese bestehen. In mir. Für mich. Zumindest.
Das war recht uncool von mir für mich und 1 klarer #megafail.

Allerdings. Und so ganz nebenbei fiel mir dadurch dann sofort wieder ein, warum ich nicht gerne auf Vernissagen gehe, noch nie gerne gegangen bin. Weder zu den Eigenen, bei denen ich mich immer beschissen fühle, noch zu den der Anderen, bei denen ich mich stets awkward und als ganz und gar nicht zugehörig empfinde.
Fremd und Anders eben.

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SingleClub, Der Film – Rheinlandpremiere in Köln

Knapp 6 Jahre Produktionszeit, ein gutes Dutzend Parties, 10 eigens gegründete Bands und eine mittlerweile nicht mehr zu überschauende Anzahl an Akteuren. SingleClub – der Film von Alex Wissel und Jan Bonny ist fertig und feiert nun auch Rheinland-Premier.
Am kommenden Mittwoch, 30. März 2016, ab 18:30.
Natürlich in Köln. Im Kunstverein. F***BEvent hier.
Ein guter Anlasse für ein Blitz-Q&A mit Alex Wissel via FB-Chat.  8 knackige Fragen vom Blog und dazu 8 knackige Antworten von Alex Wissel.

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P: Für die wenigen die nicht wissen was der Singleclub gewesen ist: beschreibe den Singlelcub in 5 Sätzen bitte.
AW: Der Single Club befand sich unterhalb des albanischen Glücksspiellokals „Bistro Agi“ und lief von Juni 2011 bis Juni 2012. Jeden Monat gab es eine Veranstaltung die jeweils 24 Stunden ging. Künstler gestalteten jeden Monat das Interieur neu und gründeten ca 10 Bands für den Club. Die Gäste wurden darauf hingewiesen, das sie mit Eintritt das Recht am eigenen Bild verlieren. Der Club war zugleich Drehort und Kulisse für einen Film, der letztes Jahr im November Premiere hatte.

P: Singleclub 2016. Was heisst das heute für Dich?
AW :Für mich fühlt sich sowohl Club als auch Film im Nachhinein wie meine Coming of Age Geschichte an.

12895292_10154047601809670_1936767533_n Continue reading „SingleClub, Der Film – Rheinlandpremiere in Köln“

Kunst & Denker Contemporary opening with Tim Berresheims „Happy Fingers

IT IS the new place to be for artists, collectors, creatives and new style enthusiats with hot open minds in Düsseldorf: Kunst&Denker is a cosy but elegant gallery space in a backyard of Unterbilk, one of my favorit parts of our Dorf.  If you are around, don forget to make a short stop @ Florastrasse 75.
I alread liked opening. Thanx for the Show to all. Looking forward for more.
Good to have this new player in town. This is not Berlin, this is Rhineland and we do not sleep here also.

The pics created by Tim were obviously also very well, made with advanced skills, open eyes and much avantgard technology high end power. 3d, 3d-glasses, 3d-prints, augemented apps and sophisticated pictures, made with happy fingers and delivered with the berresheim-style.
its defintely worth seeing it as originals at galleryspace.
if you are to far a way. no prob, looking pictures here is also fine. klick. bookmark webpage, online shop will open soon.
cool editions made by finest artists, will be send directly to you with much love by mr kunst and mrs denker.

IMG_3745IMG_3693IMG_3896IMG_3962IMG_3539 Continue reading „Kunst & Denker Contemporary opening with Tim Berresheims „Happy Fingers“

Exploit & Disappear (we just stole it from the internet)

Exploit & Disappear (we just stole it from the internet) at digital3mpire –
Friday, 30th. Octobre 2015

Tanja Ritterbex (NL, de Ateliers) and Isabella Fürnkäs (DE/F, Kunstakademie Düsseldorf) contrast preposterous self-made mobile phone videos with found internet-footage resulting in a non-static, perpetual collage. The result was a multichannel video installation, that was translated into a printed fabric sheet which covers a bed in the centre of the room. A performance by Isreal Aten took place on the same bed.

Exploit & Disappear (we just stole it from the internet) was part of “The Wrong – New Digital Art Biennale” which started officially at 1st November 2015.

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ROBERTO CUELLAR presents SCHEIN at W57

Before we start, a short comment to the pics which have all been done by Carsten Heisterkamp, who just did it at W57/Galerie am Meer too – pics of his show are at our bros and sis of trylon. yeah. muddgoo. whoop whoop!

And now here you can see, Roberto Cuellar just did it. He really really did it and started the thing whith builidng this objects of great style and pop. german speaking reader can read the nex textpart. all other, have to watch pics and try to get it, through visual cortex – thats ok too.

„Roberto Cuellar führt verschiedenste architektonische Elemente zu raumgreifenden Monumentalobjekten zusammen, die durch die Verwendung von transparenten Materialien und dem Element des Lichts ihre Leichtigkeit nicht einbüßen. Auffallend ist ihre Farbigkeit und Materialität, die an die Ästhetik vergangener Zeiten, vor Allem die der ersten Videospiele und die der Lichtinstallationen der ZERO-Bewegung, erinnert. Cuellar bleibt jedoch nicht in der Retrospektive stehen, gerade in der Kombination aus diesen beiden ästhetischen Richtungen verhilft er ihnen zu neuem Glanz. Er geht mit ihnen weiter nach vorne und bindet das latente Element der Straße in seine Objekte mit ein. Die Street-Art und Skaterkultur ist omnipräsent, ist aber nicht mit szenetypischen Emblemen überfrachtet und wird in einer glänzenden und galerietauglichen Form präsentiert. Tief verankert in Cuellars Schaffen ist seine eigene Biografie, die seine Objekte in schreinartige Gebilde verwandelt.“

And now enoght context text. Go. Watch and see show.
You can see show SCHEIN from 30.10. to 27.11.15 at W57, Worringer Straße 57, Düsseldorf.

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CTRL S

Permanent hinterlassen wir auf den Festplatten der digitalen Archive die Spuren unseres Lebens. Suchmaschinen konzentrieren diese und halten sie kompakt und zugriffsbereit für Andere vor. Über die zeitgenössischen Netzwerke verknüpfen wir uns mit denen, die uns auf unserem Lebensweg begegnen und folgen ihnen weit über den Zeitpunkt der eigentliche Begegnung hinaus.
Was dem Pre-Internet Menschen noch möglich war, nämlich das verlassen sozialer Strukturen und Lebensräume, die Flucht vor der Vergangenheit und damit auch die Möglichkeit zum Neuanfang, wird für den Post-Internet-Menschen unserer Tage zunehmend schwieriger. Wir bleiben und stehen in permanentem öffentlichen Kontakt mit uns, den Anderen und dem was wir früher waren.

Speichern und Publizieren von Momenten und diskreten Lebenszuständen ist Alltagshandlung geworden und gewinnt für die Konstruktion unserer Wirklichkeiten und der Entwicklung unser aller Historie immer weiter an Bedeutung. Permanente Formalisierung and Serialisierung analoger Prozesse sind ein elementarer Effekt der Digitalisierung der Welt.
Mit einem kurzen Tastendruck speichern wir unsere Lebensereignisse in Form von audiovisuellen Dokumenten, und zwängen sie in die jeweils dafür vorgesehenen Formate und Speicherstrukturen. Die Rauminstallation ‚ctrl-s‚ rückt diese Strukturen als zentrales Element metamoderner Wirklichkeitskonstruktion in den Fokus der Betrachtung.

Florian Kuhlmann
Düsseldorf, 02.10.2015

This man loves his job (and the job loves him)

Düsseldorf based artist Johannes Bendzulla did it again, this time at www.parkhaus-duesseldorf.com.
it seems hard but in fact is easy because he is very professional and loves his job. thats the well know secret of this busy man. we all know and love this way! i guess its better to stay in toch, so please dont forget to visit the mentioned tumblr – follow him and stay connected to the success.
this is the international way! why dont you just follow?

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WTI 2.0 @ Kunsthalle Düsseldorf

Waste your life. NOW! Internet4life is coming to town. rhineland also good for startup and more digital now. very happy to see and. many thanx to artist-designer-curator-enterpreneur-writer-bookpublisher Tomas Artur Spallek for creating, organizing and curation !!1!1!!!! we are very curious to see show. lets meet all of N00bs and Pros there. make RL_CHAT please!
D’ont forget to bring your laptop!

of course there is facebook event on internet.
https://www.facebook.com/events/812248812205452/
updates all there. read it and be happy for now. but please also come into kunsthalle-meatspace. lets be real! there.
join the show and artyfartparty with internet. this is internet-club rhineland.
& dont forget to emoj please.

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In the last 25 years the internet has become the most relevant medium to extend the possibilities of communication. It is the most important tool for navigating through social constructions and the reality of culture and society. In the last years we have focused our attention increasingly on digital devices. To understand the changes in everyday life, culture, and society we created a project that is based on Kenneth Goldsmith’s course: Wasting time on the Internet. Through his method the artists get to a subconscious state of mind, that enables them to split their attention on the web and to achieve a consciousness that reflects the conditions they encounter in today’s Internet

WTi 2.0
www.internet4.life

Kunsthalle Düsseldorf
30 June 2015 | 7 pm – 10 pm

Aftershow Party
Salon des Amateurs | 10 pm
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Viewmaster Projects: Ein etwas anderes Ausstellungskonzept

Cycle (2013) - Jacco Olivier - Fenixloods1, Wilhelminapier. Rotterdam
Cycle (2013) – Jacco Olivier – Fenixloods1, Wilhelminapier. Rotterdam

Im Oktober 2012 besuchte ich eine Eröffnung in Heerlen, einem kleinen Städtchen in Limburg nahe der deutsch-niederländischen Grenze, das weniger für seine kulturelle Seite bekannt ist. Nachdem ein Shuttle-Bus die Besucher von Maastricht hinüber transportiert hatte, war es dort dann auch erst mal wie bei jeder anderen Vernissage im mehr oder weniger kleinem Kreis. Man kommt zusammen, trinkt Bier und irgendwann hält jemand eine Rede. Stolz erzählen der Ausstellungsmacher und andere Beteiligte von der Ausstellung und dann geht es los mit dem Betrachten. Dieses mal aber ist etwas anders: die Objekte der Begierde, eine Reihe von Videos und Soundinstallationen, befinden sich nicht in einer Galerie, sondern draußen. Continue reading „Viewmaster Projects: Ein etwas anderes Ausstellungskonzept“

Journey to Nowhere Lands as a Response to the Impassable Horizons in Hollow Skulls in der Tiefgarage

Ein paar Bilder von der aktuell laufenden Show in der Tiefgarage am Ebertplatz. Djonam Saltani – Journey to Nowhere Lands as a Response to the Impassable Horizons in Hollow Skulls, läuft vom 23. Januar – 13. März 2015.
Mehr Infos und mehr Pics gibts hier.

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UPDATE: Fotografien: Robert Oisin Cusack

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http://tiefgarage.org
Leitung: Maria Wildeis
Laden 7
Ebertplatz 0, 50668 Köln

I Am What You Call The Perfect Couple – New Bretagne BelleAir

„I Am What You Call The Perfect Couple – the exhibition with Christoph Esser from Frankfurt, Damaris Kerkhoff from Cologne and Maximilian Schneider from Essen“ @ new bretagne, Essen.

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https://www.facebook.com/new.bretagne

http://newbretagne.de/pastshows/2015-01-i-am-what.html#certainpoint

Stein mit vollaustattung in Dortmund

Nun ist es endlich vollbracht! Die Dauerinstallation von Stian Ådlandsvik, Lutz-Rainer Müller, Mark Pepper und Thomas Woll in der Dortmunder Innenstadt ist vergangener Woche feierlich eröffnet worden. Die soziale, ökonomische, ökologische und höchst politische Plastik ist praktisch ein Geschenk an dem Bürger, der nun Strom frei von dem künstlichen Stein anzapfen kann. Wir haben Bilder von dem Ereignis.

SMV-5(1) Continue reading „Stein mit vollaustattung in Dortmund“

Lights are low

Die Dämmerung ist eine ephemere Kraft. Sie ist flüchtig, nicht fassbar und befindet sich in ständiger Veränderung. Sie ist permanenter Entzug oder permanente Anreicherung, wie Ebbe und Flut. Die Dämmerung verbindet und trennt, sie erschafft und tötet. Sie widerspricht sich, und das macht sie lebendig. In der Musik inspiriert die Dämmerung z.B. den Komponisten Charles Ives, der in seinem Stück „Central Park in the Dark“ diesen Zustand im Jahr 1906 porträtiert: Wie auf einer Parkbank im New Yorker Central Park in der fortschreitenden Dunkelheit sitzend, lauscht der Zuhörer Geräuschen aus der Natur, die sich mit denen eines unweit gelegenen Casinos, einer Ragtime-Band und anderen akustischen Zivilisationszeugnissen überlagern.

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Die Performance-Praxis des Düsseldorfer Künstlers Jörg Steinmann beschäftigt sich mit partizipatorischen Motiven. In kurzen Straßeninterviews lässt er Passanten an einem bestimmten Thema teilhaben und sammelt die Antworten, um sie später in einer Straßenperformance wieder aufzuführen.

Die Sprechperformance ‚lights are low‘ unternimmt den Versuch, mit den gesammelten Kurzinterviews über die Dämmerung diesem Phänomen vorübergehend Gestalt zu verleihen.

Jörg Steinmann begleitet sich dabei akustisch mit einer iPhone-App namens ‚abcdefghijklmnopqrstuvwxyz‘ des Sprachkünstlers Jörg Piringer. Es handelt sich um einen Sprech-Editor für Einzelbuchstaben, mit denen sich gleichmäßige oder zufällige Rhythmusstrukturen generieren lassen.

 

Mittwoch, 26.03.2014, 18:30 Uhr, Graf-Adolf-Platz (Lichtbänke), Düsseldorf.

Gold und Beton am Ebertplatz in Köln

Ein Text von Timothy Shearer

Um ein Projekt am Laufen zu halten braucht man Power.

Voller Elan und Energie war die erfolgreiche Eröffnung des erstmal zeitbegrenzten Projektraumes Gold + Beton.
In den ehemahligen Räumlichkeiten der Halle der Vollständigen Wahrheit, die sich in der Ebertplatzpassage befindet, werden eine Reihe Projekte zu sehen sein.
Gold + Beton ist erstmal erdacht für die nächsten 6 Wochen und wird vom Vera Drebusch, Meryem Erkus, Lena Klein und Andreas Rohde organisiert. Zum Glueck!

Bei der ersten Ausstellung dort, Wenn du auslöschst Sinn und Klang, von Ufuk Cam und Jan Pleitner gab es eine bereichernde multimediale, all-over-Experience. Sagen wir mal, die Grand Entrance der beiden ziemlich überlegt-angezogenen Künstlern war gleichzeitig spektakulär und in einer gelungenen Weise albern.
Ein vollgepimpter Audi mit laut dröhnendem Mixtape fuhr vor die Tür und war erst zu hören statt zu sehen. Der Soundtrack gleich dem Kontext des Autos, eine Mischung aus selbstproduzierter Musik und gesammelten Hits, passte schon perfekt in das unterirdischen concrete jungle. Das Auto, was eigentlich eine Runde in der Waschanlage gebraucht hätte, war natürlich eine Metapher der Macho-Symbolik. Man las von einer Flagge auf dem Auto ein bisschen wirres Zeug, dazu ein komischer kleiner Drachenmann-Maskotian. Institut zur Bewahrung Wahrhaftiger emotionaler Momente in der Öffentlichkeit. Diese Grafik gab’s auch als kopierten Flyer zum mitnehmen.

Sympathisch war es dann, dass die beiden Künstler direkt daneben auch selbst-gemachtes Essen im Angebot hatten.
Im Endeffekt, die Selbstentlarvung der Geste eines Machoverhaltens war unterhaltsam. Man durfte zwischen den Zeilen lesen: Wir machen unser Ding. Wir haben Spass dabei und die Betrachter sollen teilnehmen an unserem Spass.
Wohl bekomm’s. Danke, das Angebot ist lecker.

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