Was geht ab im Internet – Rundschau Blogroll

Dem ein oder anderen Leser ist es schon mal aufgefallen. Rechts an der Seite haben wir eine Blogroll mit Links zu anderen Blogs die wir gerne lesen. Und weil auch da ordentlich was los ist und sich gerade so einiges tut in der ‚Kunstblog-Szene‘, werde ich das hier in Zukunft immer mal wieder für Euch aufbereiten.

Ausgabe #1 Rundschau Blogroll

Bei Bülent Gündüz geht es bei 360Grad um Blogs und Museen, sowie über Museen die eigene Blogs betreiben. Im zugehörigen Kommentarfeld hat sich eine umfangreiche und aktuelle Sammlung von Links zum Thema angesammelt.

Ein Gespräch zwischen der Artflash-Gründerin Katharina Bauckhage und Anneli Botz gibt es bei Artfridge. Artflash hat im letzten Jahr für ein wenig Furore gesorgt, weil man dort vorführt, dass Kunstverkaufen im Netz doch geht wenn man die Sache etwas anders aufzieht – aber warum auch nicht, Schuhe gibts ja mittlerweile auch im Browser.

Der Artblogcologne nimmt Abschied vom scheidenden Direktor des Museum Ludwig. 1 Jahr ist Philipp Kaiser in Köln geblieben. Was er in der Zeit gemacht hat, lest Ihr hier.
Außerdem hier noch mal der Hinweis auf die Fotostrecke zur Kunst der 90er in Köln, ebenfalls Artblog Cologne.

Der Donnerstag zeigt sich mit einem Beitrag von Esra Yilmaz mal wieder von der besten Seite. Genüßlich, originell und präzise zerlegt die Autorin die Kooperation zwischen Künstler Santiago Sierra und Sammler Harald Falckenberg. Dabei entwickelt sie Gedanken die Spaß machen und stellt unter anderem klug fest, „Kunst ist vielleicht das Mittel schlechthin geworden, um wahren Dissens vom politischen Parkett fernzuhalten“. Also, alles lesen! Hier!

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Außerdem beim Donnerstag immer lesenswert der Lesezirkel, der allerdings derzeit leider – und hoffentlich nicht für immer – aus dem Layout verschwunden ist. Mein persönliches Highlight der Ausgabe #52 ist das Zitat des Zitats zum Neo-Biedermayer-Kotzbrocken Friedrich von Borries.

Einer meiner aktuellen Lieblingsblogs ist Blitzkunst. BZ ist schnell, kurzweilig, gut infomriert und noch dazu etwas, was man in der zeitgenössischen Ich-stecke-mir-den-Stock-bis-tief-in-den-Hintern-Kunst ja sonst nicht gerne ist, nämlich lustig. Und deshalb befindet sich die BZ jetzt selbstverständlich auch bei uns in der Blogroll.
Im verlinkten Artikel geht es unter anderem um Louise Blouin, die Chefin von blouinartinfo.  Die Dame scheint eine recht ambivalente Person, nur mäßig talentierte Unternehmerin, vor allem aber eine ganz miese Schreiberin ohne große Empathie zu sein. Das zumindest können wir ihrer E-Mail an die Ex-Mitarbeiter entnehmen, mit der man sich dort beschäftigt.
Außerdem bei Blitzkunst sehr schön: 10 tolle schlechte Vorsätze für 2014.

Sabrina Möller hat sich im Vorfeld der ersten Medienkunst-Messe UNPAINTED mit der Galeristin Haleh Heydari und der  Medienkünstlerin Birthe Blauth unter halten.

Und Matthias Planitzer sprach mit Klaus Steack über MAILART. UPDATE: Matthias Planitzer bringt bei sich im Blog den Postkarten-Dialog zwischen Martin Bothe und Klaus Steack über das Thema MAILART.“MAILART ist per se ein unabhängiges Netzwerk, das unabhängig nach eigenen Spielregeln funktioniert.“ Außerdem dort sehr schön „Was bleibt vom #selfie?
Selfie ist übrigens vom Oxford Dictionary zum Wort des Jahres 2013 gewählt worden.

Viel Spaß beim lesen!

Middle finger Response von Guido Segni

Die ‚Crowd‘ gehört zu den am meisten strapazierten Schlagwörtern zeitgenössischer Netzkultur. Mit Hilfe dieser scheint Alles möglich, egal ob nun die immer gleiche Politik durch die Weisheit der Crowd gesteuert (#Piraten), das magere Wissen durch Crowdsourcing verwaltet (#Wikipedia), oder die klamme Projektkasse durch Crowdfunding aufgefüllt werden soll (#Künstler), die Masse soll es richten.
Und doch ist es nicht nur ein Hype. Denn wenn man die Mode einmal außen vor lässt, den Hype bewust ausblendet und einen kleinen Schritt zurück tritt, um die Welt mit etwas Abstand zu betrachten, fällt auf, dass auch diesem überstrapazierten Thema etwas Substantielles zu Grunde liegt. Man stellt dann nämlich fest, dass selbst das zentralste und aktuell wichtigste politisch-technische Medium unserer Gesellschaft – das Geld – voll und ganz auf den Volkskörper und die Crowd abzielt. Denn besagtes Medium ist mittlerweile durch nichts anderes mehr als durch uns, die Crowd der doofen 99% gedeckt, was die noch dooferen und viel wenigeren 1% entsprechend leidlich auszunutzen wissen.

1% via http://richkidsofinstagram.tumblr.com/post/36629687139/life-rkoi

Aber ich schweife etwas ab, obwohl es natürlich irgendwie auch noch zum Thema gehört…
Vor der Betrachtung des modernen Volkskörpers und seiner Wirksamkeit als Lender of last resort waren wir beim Füllen der klammen Portemonaits per Crowdfunding. Und ich gebe es an dieser Stelle offen zu, natürlich haben auch wir schon mal über Möglichkeiten des Crowdfunding für unsere Projekte nachgedacht, sind da aber etwas skeptisch und glauben, dass der Aufwand den man für das Texten, Filmen, Dokumentieren, Werben und PR aufbringen muss unter den zu erwartenden Erträgen liegt.
Was widerum bedeutet, dass wir auch einfach arbeiten gehen können um unsere Projekte zu finanzieren und somit Kunst als das Begreifen was sie ist, eine unverzichtbare, teure und überaus wichtige Nebensache, mit Hilfe der man fröhlich überschüssige Ressourcen und Energie verbraucht, die man zuvor an anderer Stelle erzeugt hatte. Und in welche man stetig Geld und Lebenszeit hineinsteckt – aber eben nicht akkumuliert und erst recht nicht investiert!

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Kunst, ACTA und das Netz – Alexander Kluge wird 80

Selbst wer die Nachrichten der letzten Tage nur am Rande verfolgt hat, sollte von den Diskussionen um ACTA gehört haben. ACTA ist ein Abkommen bei dem der Umgang mit dem was man landläufig als geistiges Eigentum bezeichnet, international geregelt werden soll.
Eine ziemlich trockene Angelegenheit, politisch aufgeladen noch dazu und von daher eigentlich nicht Thema dieses Blogs. Da aber regelmäßig der Schutz von Kunst, Künstlern und künstlerischen Arbeiten als Anlass für die ACTA-Verträge vorgeschoben werden, wir uns mit unserem Blog mitten im Medium des Streits befinden und noch dazu ein so kluger Mann wie Alexander Kluge an seinem 80. Geburtstag etwas dazu sagt, wollen wir das Thema ACTA zumindest einmal kurz streifen.

Unter dem Titel „Transkription ist ein Ursprung der Kultur“ hat der SWR ein kurzes Interview mit dem Filmemacher, Autor und Schriftsteller veröffentlicht, das hier zu lesen und zu hören ist.

Da ich nicht weiß wie lange der SWR Audiodateien im Netz behält, haben wir das mp3-File bei uns noch mal abgespeichert und hoffe dass wir damit nicht gegen ACTA oder ähnliches verstoßen. Der Download der Datei wird zwar offiziell angeboten, leider gibt es keine Informationen zu den Nutzungsrechten.

Letztes Wochenende waren übrigens deutschlandweite Demos, unter anderem auch in Düsseldorf. Wer hätte gedacht dass Menschen einmal wegen dem Copyright und Patentrechten auf die Straßen gehen?


Wer weitere Informationen zu ACTA sucht wird eventuell hier fündig:

 

Rundgang, die letzte: Flurflaneure.

Zugegeben, so langsam ist es nun wirklich genug mit dem Rundgang der Düsseldorfer Kunstakademie, aber einen haben wir noch.
Zum Abschluss jetzt also noch der Verweis auf ein Akademieprojekt das ausnahmsweise mal irgendwas mit Internet macht und alleine (aber nicht nur) deswegen hier Erwähnung findet.
Flurflanueur ist ein Blogprojekt, das den Rundgang aus einem etwas anderen Blickwinkel betrachtet. Der Modeblog zum Rundgang der Kunstakademie Düsseldorf dokumentiert Stil und Mode der Besucher und bricht so ein wenig aus dem ansonsten doch sehr hermetischen, stark auf Form-, Farb- und Materialforschung reduzierten Ausstellungskonzept des Rundgangs aus.

Julia Zinnbauer hatte die Besucher und ihr Outfit sieben Tage lang im Blick, die Ergebnisse ihrer Arbeit gibt es hier zu sehen http://flurflaneur.blogspot.com/

http://flurflaneur.blogspot.com/
ein Projekt von Julia Zinnbauer
Februar 2012, Düsseldorf und im Netz

Netznachbarn – eine virtuelle Rundschau

In unregelmäßigen Abständen präsentieren wir hier augewählte Links zu lokalen Onlineprojekten, die #irgendwasmitkunstundoff zu tun haben oder die wir eben sonst einfach geil finden. Im Januar hatten wir einen Artikel zum Kölner Musik-Magazin Netlabelism.com, dieses Mal ist das Spektrum weiter gefasst.

Los geht es heute mit einem Blog über Mode, Film und Architektur, dann folgen gleich drei Künstlerplattformen aus Düsseldorf und der Blick auf eine relativ junges Projekt, einen Veranstaltungsblog mit der Möglichkeit Termine selber eintragen.
Als nächstes ein Link zu einem schönen, aber derzeit ruhenden Projekt aus dem Umfeld der Kunstakademie.
Dann noch der Hinweis auf eine ortlose Netzradiostation aus Köln-Mühlheim sowie auf ein, aus Düsseldorf stammendes, Projekt zu Klangkunst und Musik.
Zum Abschluss dann bildende Bildkunst: ein fotografische PolaroidArchiv im Netz.

Mode, Film und Architektur

Ein Düsseldorfer Blog welcher zwar der Mode verpflichtet ist, aber als Inspirationsquelle Film und Architektur angibt, die Grenzen also bewusst überschreitet, interessiert uns natürlich. Zumal die Architektur hier eben nicht nur als schicke Bühne für Modeshootings herhalten muss, sondern eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Sujet beabsichtigt ist.
Über die Qualität der Auseinandersetzung kann und will ich hier kein Urteil abgeben, da weder Architektur, noch Mode, am ehesten dann vielleicht noch Film zu meinen Fachgebieten zählen.
Deshalb bitte einfach selber klicken, hier geht es zum aktuellesten Artikel.

Künstlerplattformen in und aus Düsseldorf

Weiter geht es mit zwei, respektive drei, derzeit im Aufbau befindlichen Kunst/Künstlerplattformen aus Düsseldorf. Eigentlich hatte ich sogar noch ein viertes Projekt dieser Art entdeckt, finde aber leider den Link nicht wieder.

Als erstes also das Projekt von Sven Blatt www.kunstduesseldorf.de.
Er definiert das Projekt selber wie folgt „KunstDuesseldorf  ist eine offene, interaktive Plattform für alle, die sich mit dem Thema KUNST beschäftigen: Künstler, Ateliers, Galerien, Veranstalter, Kunstliebhaber etc. Die Nutzung dieses Portals ist kostenlos.
Das Projekt ist nach wie vor lebendig, wird betreut und regelmäßig aktualisiert, könnte aber mal einen etwas potenteren Server vertragen. Der Zugriff auf die Seite ist zuweilen leider doch recht langsam.

Eine weitere Kunstplattformen mit ähnlichem Erscheinungsbild (düster-dunkel) befindet sich unter www.duesseldorfer-kuenstler.de.
Das Projekt ist ein Gemeinschaftsprojekt von Dr. Eve Sattler, Joe Hennig, Tobias Basan und Vera Sattler. Die Initiative möchte gemeinsam die Arbeit in Düsseldorf ansässiger Künstler durch Information, Austausch und Vermittlung zum Publikum unterstützen.

Zu guter Letzt, das derzeit wohl ambitionierteste Projekt: Qjubes die Kunstplattform. Qjubes ist zwar nach wie vor in der Testphase, das Anmelden und Ausprobieren ist aber bereits möglich. Qjubes ist ein Projekt von Philipp Gürtler und Walter Padao. Der ein oder andere Leser wird die Beiden womöglich als Organisatoren des Provisionären Salons kennen. Zusätzlich zu der, noch im Aufbau befindlichen, Community gibt es seit einigen Monaten den Qjubes-Blog. Der Blog wird von Sven Grünwitzky und Philipp Sternfels redaktionell betreut und bringt zur Zeit regelmäßige Berichte über Kunst und Ausstellungen aus Düsseldorf und Berlin.

Studentenzeitung und Veranstaltungsblog

Ein eigentlich sympathisches, aber leider derzeit sehr stilles Projekt ist dasZeitung, ein Blog mit Veranstaltungshinweisen aus dem Umfeld der Kunstakademie. Wie gesagt derzeit nix los, deshalb auch kein Bild, aber wer weiß, eventuell kommt da ja noch mal was. Wir behalten mal ein Auge drauf.

Nun der Hinweis auf die leerseite.com, eine kleines, feines und kluges Projekt, das schnell erklärt ist: leerseite.com ist ein Veranstaltungskalender bei dem man nach kurzer Registrierung selber seine Termine einstellen kann.
Eine gute Idee einfach umgesetzt. Einziges Manko ist derzeit, es werden leider nur Bilder und keine Texte angezeigt. Für die Indizierung durch Suchmaschine ist das suboptimal, für einen Veranstaltungskalender ist das nicht unbedeutend. Es wäre also sicherlich eine gute Investition dem Projekt bei Gelegenheit mal ein Texteingabefeld zu spendieren.

Zum Abschluss Ton und Bild

Jetzt noch ein kurzer Blick den Rhein aufwärts nach Köln, denn dort hat sich im Frühjahr 2011 das Projekt muelgrimeradio.de gegründet. muelgrimeradio.de ist ein Internetradiosender mit Schwerpunkt auf elektronischer Musik. Die Macher sind zumindest in Teilen mit der Kölner Netlabelszene verbunden, die gespielte Musik ist aber nicht auf Netlabels beschränkt.

Das besondere an dem Projekt ist, es gibt kein zentrales Studio. Die Sendungen werden täglich von anderen Orten in Köln-Mülheim aus gefahren.

Zurück in Düsseldorf führt uns der nächste Klick dann zu jahrgangsgeraeusche.de, einem Projekt von Axel Ganz. Axel Ganz bringt dort schon seit einiger Zeit diverse Bereiche der zeitgenössischen Musik und Klangkunst zusammen und verbindet diese redaktionelle Arbeit mit dem, von ihm selber fortgeführten Klangarchiv.
Hier sammelt er Töne und Geräusche von unterschiedlichen Orten und bietet sie im MP3-Format unter cc-Lizenz zum freien Download an. Das stöbern lohnt, es finden sich Skurilitäten wie die Lautsphäre einer Bibliothek neben dem Geräusch klappernder DVD-Cases. Eine tolle Sammlung die hoffentlich noch lange fortgeführt wird.

Wir enden mit dem Bild, oder besser gesagt mit den Bildern eines Bildarchivs, bestehend aus Polaroidportraits Düsseldorfer Künstlern aus der Zeit von 1977 bis 1992: www.polaroidsammlung.de/.
Zum ersten mal bin ich zu später Stunde im WP8 auf das Projekt aufmerksam gemacht worden. Durch Zufall kam ich mit Gunnar Tjaden, dem verantwortenden Künstler ins Gespräch, und auf einmal standen wir vor dem türkisfarbenen Apple neben dem WP8-Tresen. Gunnar war so nett und zeigte mir die Webseite während er mir die Hintergründe erzählte und den ein oder anderen intimen Einblick in das Projekt und zu denPersonen gewährte.
Wie gesagt, es war schon spät und so sind sicherlich einige wichtige Information im Nebel der Erinnerung verschwunden. Wenn ich mich recht entsinne, gab es aber wohl Überlegungen von Seiten eines Museums die Arbeit anzukaufen, leider weiß ich nicht was daraus geworden ist.

Das war es für heute. Weitere Links und Informationen zu Projekten im Netz die #irgendwasmitkunstundoff zu tun haben, bitte gerne per E-Mail an florian.kuhlmann (at) vierwaendekunst.de oder einfach unten in die Kommentare.

Danke fürs lesen und bitte bleiben Sie an den Apparaten!