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Guten Morgen Düsseldorf, guten Morgen Welt!

Aus Gründen die ich nicht mehr nach vollziehen kann, wahrscheinlich aber aus reiner Vergesslichkeit, ist unsere Videogrußkolumne verschwunden. Das ist natürlich Schade und soll nicht sein. Also setzen wir die Tradition des fröhlichen Morgengrußes einfach mal wieder fort. Diesmal aber, dem unnötigen Februar angemessen nicht mit fröhlichen Hallo, sondern mit einem wirklich netzdystopischen Videoclip von Jon Rafman. Das muss auch mal sein, denn nach mittlerweile fast einem Jahr der regelmäßigen Snowden-NSA-Enthüllungen kann ja eigentlich kein vernünftiger Mensch mehr von so etwas wie Netzutopien sprechen.

Vielleicht ist das aber auch gar nicht so schlecht, wenn das ein Ende findet. Denn vieles von dem, was dann in den Ideologiekonstrukten der Piratenpartei aufgegangen ist, war ja auch phänomenaler Bullshit. So wird es wohl statt digitaler Gesellschaftsrevolution mehr ein Arangieren und Sich-einrichten mit den Guten und den Schlechten Eigenschaften der Computerzahlenwelt werden. Man gewöhnt sich wohl irgendwie an Alles, es ist auch hier wie es eben immer schon war (was aber bitte nicht heißen soll, dass wir das durch Staaten und Unternehmen errichtet Überwachungswahnkonstrukt begrüßen würden, oder diesem gar Gleichgültig gegenüber stehen würden. Das ist nur eben eine andere Geschichte).

Jon Rafman ist aber auf jeden Fall ganz ordentlich eingetaucht in die Tiefen und Abgründe des Netzes, um dort an den digitalen Albträumen herum zu kratzen und daraus wirkliche beunruhigende Bilder zu schaffen, welche (noch) nicht von Rechenmaschinen, sondern eben immer noch vom menschlichen Geist hervor gebracht werden. Film ab!

Still Life (Betamale), Jon Rafman + Oneohtrix Point Never, 2013 from jonrafman on Vimeo.

http://jonrafman.com/betamale/