von Havva Erdem (Frankfurt am Main)
Würde Playmobil einen Baukasten für eine junge Künstlergalerie herausgeben, so hätte die Frankfurter Studentengallerie Flûte Douce alles was das (Künstler)-Kinderherz begehrt. Einen kleinen, nicht zu adretten Ausstellungsraum mit durch Neonleuchten erhellten schneeweißen Wänden und gemütlicher Interview-Sitzgelegenheit, einer Halterung an der Eingangstür für das vorausschauend international einsetzbare, rein englischsprachige Press-Release und den obligatorischen, gesprächsversunkenen Künstlermob auf dem Bürgersteig der wenig befahrenen Seitenstraße.
Und auch die dort aktuell präsentierten Werke der von Jakov Lloyd Goldstein kuratierten Gruppenausstellung dreier Anfang der 80er geborener KünstlerInnen (von denen eine ausstellt, indem sie nicht ausstellt) würde sich, samt schaurig-schönem Ausstellungstitel, durchaus eignen, um unbedenklich und schadstoffarm in Serie gehen zu können. So mutet also alles an dieser, seit Juli 2011 betriebenen Künstlereinrichtung mit hauseigener Website noch wie ein harmloses, wenn auch präzise und akkurat durchgeführtes Spiel an, bei dem alle Einzelelemente vorerst die gleiche Gewichtung erhalten. Wäre da nicht die aus dem perfekten (Mini-)Rahmen fallende Erschöpfung der Verantwortlichen Olga Pedan, die dort zwei Ausstellungen innerhalb von nur einer Woche organisiert hat. Und da jedes Spiel – wenn man es nur lange genug betreibt – irgendwann einmal Ernst wird, sind wir wiederum gespannt, wie das Programm von FLUTE DOUCE sich zukünftig entwickelt.
„When a boat runs ashore, the sea has spoken“ Forster Krone, (Amy Zingfogl), Phillip Zach Flute Douce Oppenheimer Straße 34A D 60594 Frankfurt am Main 3.05.2012-28.05.2012