Text: Maria Wildeis
Dieses Wochenende findet zum 9. Mal das Ambientfestival – Zivilisation der Liebe, in der St. Apostelnkirche in Köln statt. Das Motto „alpha et omega“ umspannt den Bogen zwischen klassischer Musik und aktueller elektronischer Klangerzeugung.
Beim Ambientfestival wird vor allem viel Wert auf ein tolles Ambiente gelegt: Der Westchor der romanisch-spätgotischen Basilika wurde abgetrennt und vom Berliner Medienkünstler Lillevan in einen Lichtpalast verwandelt. Kreuzgewölbe, Säulen und Heiligenfiguren leuchten in allen Farben, die Fenster werfen buntes Licht an die Wände.
In der Mitte zwischen den Sitzbänken liegen Decken aus, auf denen die Besucher sich hinlegen, die Augen schließen und der Musik zuhören. Man muss sich zwar warm anziehen, damit man das Liegen auf dem kalten Steinboden entspannt erträgt, aber die Akustik ist einfach fantastisch. Es fühlt sich an, als seien Kirchen nur zu dem Zweck geschaffen worden, um optimaler Resonanzkörper für Konzerte zu sein.
Ein Highlight war am Freitag der Auftritt der jungen Londoner Künstlerin Poppy Ackroyd. Sie spielte Klavier und Violine und loopte einzelne Fragmente zu mehrspurigen Tracks. Am Flügel interessieren sie vor allem auch die Klänge abseits der Tasten, indem sie auf dem Metall der Saiten oder dem Holz des Rahmens spielt und klopft und diese Sequenzen in ihre Lieder einspielt.


Das Ambientfestival geht noch bis Sonntag, Karten kosten an der Abendkasse 15 Euro, es sind immer 3 Konzerte. Vor der Tür wird heißer Glühwein verkauft- genau das richtige bei den kalten Temperaturen draußen und drinnen. Heute, am Samstag, spielt Hauschka, der „Piano-Past“, wie das Ambientfestival ihn in ihrem Programm beschreibt. Er gewann im letzten Jahr den Deutschen Filmpreis in der Kategorie Filmmusik (für den Film GLÜCK) und wird mit Samuli Kosminen, dem Drummer der Band Múm, für filmreifen Piano-Techno am Samstag sorgen.
